Sommerhaus mit Meerblick: Roman (German Edition) by Karen Swan

Sommerhaus mit Meerblick: Roman (German Edition) by Karen Swan

Autor:Karen Swan [Swan, Karen]
Die sprache: deu
Format: epub
Amazon: B01MTXLE3X
Herausgeber: Goldmann Verlag
veröffentlicht: 2017-04-16T22:00:00+00:00


18. Kapitel

Es gab keine einzige Welle, das Meer war spiegelglatt. Cassie saß rittlings auf ihrem Brett und ließ die Beine ins Wasser baumeln. Archie erhielt soeben eine weitere Lektion von Laird, der geduldig neben ihm ausharrte. Irgendwie wollte es noch immer nicht so recht klappen mit dem Take-off – es haperte an der Explosivkraft, mit der es hochzuschnellen galt.

Laird schaute zu Cassie herüber. »Cass, willst du’s auch noch mal versuchen?«

Cassie nickte widerwillig und legte sich bäuchlings aufs Brett. Sie paddelte ein wenig, dann platzierte sie die Hände auf dem Board und stieß sich ab. Es gelang ihr zwar, die Füße auf dem Brett aufzustellen, aber es schwankte so stark (auf dem Sand funktionierte es besser!), dass sie kopfüber ins Wasser fiel, ehe sie sich aufrichten konnte. Schon wieder.

Nach Luft schnappend kam sie hoch. Mann, das Wasser war eiskalt! Da half nicht mal der Gummianzug. Außerdem war sie sicher, dass sie beinahe eine Qualle geküsst hätte. Das fehlte gerade noch – Brandblasen im Gesicht! Eine hübsche Dekoration zu ihrem Sonnenbrand. Cassie verlor rapide ihre gute Laune – und die Abenteuerlust.

»Nicht schlecht, Cass, du hattest es fast geschafft«, meinte Laird aufmunternd.

»Ach ja?«, sagte Cassie frustriert. Sie hievte sich wieder aufs Brett. Wollte er sie verarschen? Archie und sie hatten nach vier Tagen Trockentraining zum ersten Mal »Wasserkontakt«, wie Laird es ausdrückte, und schafften es nicht mal, sich aufs Brett zu stellen. Und das bei idealen Anfängerbedingungen, keine einzige Welle, flacher ging’s nicht. Aber sie schienen nun einmal dazu verdammt zu sein, ihr Leben bäuchlings auf dem Brett zu verbringen. »Im Body-Boarden bin ich schon ganz gut«, brummelte sie verstimmt.

Laird hörte ihre Enttäuschung heraus und paddelte zu ihr hin. Er richtete sich mühelos auf und setzte sich rittlings auf sein Board. »Nicht aufgeben, Cassie. Ich weiß, wie frustrierend es am Anfang sein kann. Man glaubt, man würde es nie schaffen. Aber das, was wir machen, ist wichtiger, als du denkst – das Grundtraining, meine ich. Man entwickelt ein Muskelgedächtnis, und das kommt einem irgendwann zugute. Und wenn das passiert« – er strahlte sie an –, »ist es das reinste Nirwana! Es gibt nichts Besseres auf der Welt, glaub mir.«

Sie zuckte frustriert mit den Schultern. Sie war niedergeschlagen, gereizt. Irgendwie lief im Moment alles neben der Spur, nichts machte Spaß.

»Wollen wir’s noch mal versuchen?«

»Wenn du willst.«

»So ist’s recht!« Er wandte sich zu Archie um, der aussah, als wäre er auf seinem Brett eingepennt. »Noch ein Versuch, Arch?«

»Aye, aye, Captain.«

Sie legten sich auf ihre Bretter, machten ein paar Paddelzüge mit den Armen und versuchten sich aufzurichten. Wenige Sekunden später ertönte ein Doppelplatscher.

»Na, wie war’s diesmal?«, erkundigte sich Suzy gut gelaunt. Sie schnippelte gerade Tomaten für einen Salat und blickte auf. »Ach.«

Archie und Cassie standen triefend, mit krebsrot gebrannten Gesichtern in der Küchentür. »Ich werde jetzt eine heiße Dusche nehmen und ein Nickerchen machen«, verkündete Archie grimmig. Er ging mit einem schmatzenden Geräusch zum Kühlschrank und suchte nach einem kalten Bier. Als er jedoch nur Holunderschorle fand, knallte er die Kühlschranktür zu und verschwand noch grimmiger.

»Weck Velvet nicht auf, sie hält gerade ihr Mittagsschläfchen«, rief Suzy ihm hinterher.



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